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11. Münchner Klinik Seminar 2010
Zusammenfassung des Anchormans
Harald W. Bachleitner
Resümee der Veranstaltung
Die Referate in einem dichten Programm belegten immer wieder aufs Neue die Aktualität der Hauptthematik: Kooperationen in den verschiedensten Ausgestaltungen sind das hochaktuelle Mittel der Praxis, den Unbillen der Rahmenbedingungen zu trotzen oder sich sogar positive Spielräume zu erschließen.
Schon in den Beiträgen im
Panel 1: Bewertungen der aktuellen Rahmenbedingungen 2010
gab es Beispiele für gelungene Formen der Zusammenarbeit - bei aller Skepsis insbesondere seitens des Geschäftsführers der Bayer. Krankenhausgesellschaft, Herrn Hasenbein, gegen Selektivverträge der Krankenkassen mit Leistungserbringern.
Schon der sich anschließende Beitrag von Frau Dr. med. Römer veranschaulichte die Zusammenarbeit der Allianz PKV mit einer Klinik mit dem Ziel, für die Patienten, gesehen als die Kunden der Krankenkasse, einen Mehrwert im Vergleich zur Regelbehandlung zu generieren.
Herr Jochen Metzner aus dem hessischen Sozialministerium zeigte auf, dass auch schon seitens der Landespolitik und –verwaltung Kooperationen im Klinikbereich insbesondere zur Absicherung der Versorgungsqualität unterstützt werden, wobei er dem
Qualitätsaspekt bei medizinischen Leistungen eine wachsende Bedeutung zusprach.
Den Abschluss des Panels 1 bildete der Vortrag von Herrn Bayer, Siemens Deutschland, der sich noch eine wesentlich stärke Zusammenarbeit insbesondere auch mit Krankenkassen vorstellen kann.
Den in Panel 2 vorgestellten Leuchtturmkliniken war gemeinsam, die Zusammenarbeit mit anderen stationären und/oder ambulanten Leistungserbringern sowie Medizinprodukte-Herstellern im aktuellen Handlungsfokus des Unternehmens gestellt zu haben. Dabei waren Standortbedingungen und Ausgangssituationen der einzelnen Kliniken wie sie unterschiedlicher nicht sein können:
Prof. Dr. ter Haseborg legte dar, wie ein Klinikum im heiß umkämpften Wettbewerbsmarkt eines großen Ballungszentrums durch geschickte Kooperationsvereinbarungen Marktanteile sichern und ausbauen kann;
Herr Götz vertrat das Beispiel eines kleinen Klinikverbundes in dünn besiedelter Fläche im ländlichen Raum und überdies mit einer langen Grenze zu einem nicht leistungskompatiblen Nachbarland. Sehr eindrucksvoll, wie auch unter so erschwerten
Rahmenbedingungen eine wirtschaftliche Schieflage durch Konzentration und Kompensation von verlagerten stationären Leistungen z.B. durch Alten- und Pflegeleistungen in überschaubarer Zeit „gedreht“ werden konnte.
Herr Prof. Dr. Scholz steht für den neuerlichen Versuch der Zusammenführung des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein mit seinen heterogenen Standorten Kiel und Lübeck, die neben der Schaffung effizienter Organisationsstrukturen und baulicher Maßnahmen ohne Einbezug von stationären und ambulanten Partnern außerhalb des Universitätsklinikums für ihn nicht vorstellbar ist.
Einer besonderen Herausforderung stellt sich das Universitätsklinikum Aachen mit dem Vorhaben einer engen Kooperation mit dem Universitätsklinikum Maastricht – also Kooperation gleich international im europäischen Sinne zu verstehen. Veranschaulicht
wird diese Herausforderung z.B. durch „kleine“ Unterschiede bei der Bezahlung des ärztlichen Personals dies- und jenseits der Grenze und dem Realisierungsgestalt angenommen Plan der Errichtung eines gemeinsamen Standortes konsequenterweise mit
einer Überbauung eines Stückes des Grenzverlaufes zwischen den Niederlanden und Deutschland.
Genug Stoff also für weiterführende Gespräche im kleinen Kreis im Rahmen des Abendbuffets, wovon auch rege und mit Ausdauer Gebrauch gemacht wurde.
Der zweite Veranstaltungstag brachte in
Panel 3 mit dem thematischen Schwerpunkt der Veranstaltung
„Intersektorale Zusammenarbeit – die Zukunft gestalten mit Integrierter Versorgung und mit Individual-Verträgen“
einige organisatorische Anforderungen, die routiniert bewältigt wurden, obwohl technisches Neuland betreten wurde:
ein Vortrag zusätzlich zur ursprünglichen Programmplanung,
eine Umstellung der Vortragsreihenfolge,
eine Änderung bei einem Referenten und schließlich noch
einen Vortrag per Telefonübertragung, da eine Referentin witterungsbedingt ihren Heimatort nicht verlassen konnte.
Herr Bredl eröffnete den Reigen der Vertreter gesetzlicher Krankenkassen, gefolgt von Herrn Hölscher, Frau Schwab und schließlich Herrn Dr. Leuschner. Jede dieser Kassen versucht ihren Weg, in Kooperationen mit anderen Leistungserbringern und einem
gezielten Versorgungsmanagement sich mit freiwilligen Angeboten zugunsten ihrer Mitglieder von ihren Mitbewerbern abzuheben mit zusätzlichen über die Regelversorgung hinausgehenden Mehrleistungen.
Das Panel 3 beschloß telefonisch zugeschaltet Frau Dr. Bresslein mit ihrer Sicht als stationärer Maximalversorger mit einem hart erarbeiteten, dann aber doch gelungenem Beispiel für einen kassenübergreifenden Selektivvertrag zur Schlaganfallversorgung.
Wie schon Tradition war der Abschluss der Veranstaltung der Präsentation von Einkauforganisationen in
Panel 4 „Klinik-Einkauf 2010 – gibt es neue Konzepte?“ vorbehalten.
Frau Leps zeigte prägnant die Wirkungen und Informations-Nebenwirkungen der DRGs auf – eine nicht mehr vernachlässigbare Quelle für Beschaffungen und ihre Entscheidungsgrundlagen.
Die Veranstaltung beschloss Herr Dr. Kumpf mit einem Beispiel für einen auf die besondere Zielgruppe Universitätskliniken ausgerichteten Dienstleister für den Einkauf:
Ohne Standardisierungen und Softwareabstimmungen ist keine Einkaufsstrategie erfolgreich umsetzbar.
Take-Home-Messages
Die Zusammenfassung steht hier zum Download bereit:
Zusammenfassung, Take-Home-Messages 11. Münchner Klinik-Seminar